Offener Brief

Offener Brief

Offener Brief an die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Bereits im September 2016 verfassten wir unseren Offenen Brief an die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln mit der Forderung nach Sicherung und Qualifizierung des klimarelevanten und historischen Kölner Grünsystems. Dieser Brief hat bis heute nichts an Aktualität verloren und kann nach wie vor gezeichnet werden.

Kölner Bürgerinitiativen konnten Flächen im Inneren Grüngürtel und in der Radiale Nord sichern, dafür sind viele weitere Flächen in den Fokus von Begehrlichkeiten geraten. Auch in Zeiten des ausgerufenen Klimanotstands werden weiterhin Grünflächen in Köln für die Versiegelung vorbereitet, grosskronige Bäume z.B. für Baumaßnahmen gefällt und grüne Infrastruktur überplant. 

Unser Brief wurde bisher 55 mal bis auf Europaebene gezeichnet. Hinter den Zeichnern stehen weit mehr als 200.000 Menschen in den zeichnenden Vereinen, Initiativen und Verbänden.

 


Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
liebe Frau Reker,


der Grünanteil Kölns ist laut einer Satellitenbild-Auswertung der Berliner Morgenpost verglichen mit anderen deutschen Städten eher gering. Hier schafft es unsere Stadt nur auf Platz 65 von 79 untersuchten Großstädten. Dieses für viele erstaunliche Ergebnis lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der beiden Kölner Grüngürtel und ihre verbindenden Radialen. Dieses Grünsystem ist ein ausgesprochen visionäres System im Hinblick auf die Durchlüftung der Stadt, als ökologische Klimaanlage und schnell erreichbares Grün für alle Bürger. Nach seinem Vorbild entsteht gerade in der Mongolei ein Grüngürtel-System in der neuen Millionenstadt Maidar-Eco-City durch den Kölner Architekten Stefan Schmitz. Die Stadtverwaltung der Stadt Chengdu in Zentralchina reagiert auf dramatische Luftverschmutzung mit der Anlage von zwei Grüngürteln mit Radialen. Auch Köln hat Probleme mit belasteter Luft. So werden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid in vielen Stadtgebieten wiederholt nicht eingehalten, was zu einer Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen das Regierungspräsidium Köln geführt hat. Der Schutz des Kölner Stadtgrüns sollte daher oberste Priorität haben. In der Landesstudie „Klimawandelgerechte Metropole Köln“ von 2013 heißt es, dass das Kölner – in den 1920er Jahren konzipierte und einzigartige – Grünsystem wichtige klimatische und ökologische Funktionen erfüllt und daher das oberste Ziel der Stadtplanung dessen Erhalt und Ausbau sein muss. Auch der Kölner Baudezernent Franz-Josef Höing spricht sich für Gespräche über die „Weiterentwicklung des schon heute spektakulären grünen Netzes“ Kölns aus. In den Parteiprogrammen aller großen Parteien wird daher zu Recht die Einzigartigkeit und Unbebaubarkeit der Kölner Grüngürtel propagiert. Mit der „Charta Grüngürtel“ beschloss 2013 der Rat der Stadt Köln bereits den Schutz des Inneren und Äußeren Grüngürtels sowie seiner verbindenden Radialen. Wir, die Unterzeichner dieses Briefes, können uns nicht erklären, wie auf dieser Grundlage aktuell an unterschiedlichen Stellen der Stadt mehr als 350.000 qm dieses Grünsystems durch Versiegelung, Bebauung und Privatisierung bedroht sein können. So werden für den Wohnungsbau Denkmal- und Landschaftsschutz-Flächen im Nördlichen Inneren Grüngürtel, an der Pferderennbahn, aber auch kleinere klimarelevante Parks und Grünflächen sondiert (aktueller Stand StEK Wohnen: hier). Ebenfalls im Inneren Grüngürtel sollen in Ehrenfeld u.a. denkmalgeschütze Alleen aus der Gründungszeit des Grüngürtels Hochbauten und Parkplatzflächen weichen. Außerdem gefährden zahlreiche Bauprojekte entlang des Äußeren Grüngürtels die ökologische Dienstleistung des regionalen Grünzuges und setzen versiegelte Barrieren in das Kölner Grünsystem.

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, wir appellieren eindringlich an Sie: Setzen sie sich für den Erhalt der historischen und klimarelevanten Grünflächen in Köln ein.

Im Stadtentwicklungsausschuss wird vorbereitend für den Rat über viele dieser Grünflächen beraten. Machen Sie sich im Vorfeld für die zur Diskussion stehenden Flächen stark. Für die Zukunft bitten wir Sie: Sorgen Sie für das Erarbeiten von plakativem Planmaterial, das sowohl für Bürger, als auch für Politik und Verwaltung alle klimarelevanten und historischen Grünflächen ausweist und besonders schützt.

Machen Sie das Kölner Grünsystem und damit Adenauers Erbe zum unantastbaren Stadtkulturerbe.


Mit freundlichen Grüßen, die Unterzeichner
Stand Offener Brief: 10.12.2016



Hier finden Sie den Offenen Brief in englischer Sprache!

55 UNTERZEICHNER

ICOMOS-IFLA International Scientific Committee on Cultural Landscapes (ISCCL)
Jochen Martz, Vice-President

Deutsche Umwelthilfe e.V.
Sascha Müller-Kreanner, Bundesgeschäftsführer

Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V., Arbeitskreis Historische Gärten
Inken Formann, 2. Vorsitzende

Fritz-Schumacher-Gesellschaft e.V. und Fritz-Schumacher-Institut, Hamburg
Dr. Dieter Schädel, Vorstand und Geschäftsführer

NABU NRW
Prof. Dr. Anna von Mikecz, Sprecherin für Ökotoxikologie

BUND NRW e.V.
Holger Sticht, Landesvorsitzender

Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur e.V., Zweig NRW
Dorothée Waechter, Sprecherin

Initiative Gärten des Grauens, Berlin
Ulf Soltau

BI GRÜNE LUNGE KÖLN
Barbara Burg, Sprecherin der Bürgerinitiative

Extinction Rebellion
Köln

Ende Gelände
Köln

#ratherseefrei
Plenum der Bürgerinitiative, Köln

#GießtKölle
Ingo Burbach, Initiator#GießtKölle

#KoelleForFuture
Plenum der Initiative

Parents for Future
Plenum Köln

De Jecke Rebelle
jrün – bunk – vun aller höchste Zick e.V., Köln

Pflanzstelle Kalk
Plenum des Gemeinschaftsgartens

BI Mehr Grün in Kalk
Plenum der Bürgerinitiative

Naturfreunde Köln e.V.
Bezirksgruppe Kalk

Rheinischer Verein für Denkmalpfege und Landschaftsschutz e.V.,
Regionalverband Köln

Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, Vorsitzende

Fortis Colonia e.V.
Konrad Adenauer, Vorsitzender

Familie Encke, Nachfahren des Gartenbaudirektors Fritz Encke
Nadja Encke, Dr. Dag Encke, Kirsten Encke, Björn Encke, Karin-Bettina Encke, Walther Lehnert, Sophie Lehnert

Deutscher Werkbund NW
Ute Becker

NABU Stadtverband Köln
Jakob Risch, Referent für Politik und Verwaltung

BUND NRW e.V., Kreisgruppe Köln
Gabriele Falk, Mitglied des Vorstands

Radkomm e.V. Forum Kölner Radverkehr
Harald Schuster, Vorstand

ADFC Köln e.V.
Joachim Schalke, 1. Vorsitzender

Kreisverband Kölner Gartenfreunde e.V.
Armin Wirth, Vorsitzender

Initiative Stadtoasen Köln
Dr. Henriette Meynen

Freundes- und Förderkreis zur Vollendung des
Äußeren Grüngürtels, Landschaftspark Belvedere

Roland Schüler

Förderverein Freiluga e.V.
Angelika Burauen

CARLsGARTEN
Melanie Kretschmann, Leitung

VHS-Arbeitskreis Biogarten Thurner Hof
Birgit Scherer-Bouharroun

„Das gute Leben im Veedel“ mit dem Magazin VEEDELFUNKER
Dunja Karabaic

BI GRÜNE LUNGE RENNBAHN e.V.
Regina Bechberger, 1.Vorsitzende der Bürgerinitiative

BI GRÜNGÜRTEL FÜR ALLE
Friedmund Skorzenski, Vorstand der Bürgerinitiative

BI JOHANNES-GIESBERTS-PARK
Michael Brückner, Sprecher der Bürgerinitiative

BIG Junkersdorf e.V.
Astrid Franzen, 1. Sprecherin

BIG WEIDEN e.V.
Elisabeth M. Spiegel, Vorsitzende

BI INNERGRÜN EHRENFELD
Rainer Kiel, Sprecher der Bürgerinitiative

STOPPT den GÜRTEL
Dr. Peter Redlich, Sprecher der Bürgerinitiative

Bürgerverein Köln-Müngersdorf e.V.
Hildegard Jahn-Schnelle

Anwohner-Initiative Colonia ELF
Andreas Wulf, Sprecher

IG Künstler für Bickendorf
Sonja Zens, Schriftführerin

IMMUN – Initiative Müngersdorf Mensch-Umwelt-Natur
Dorothea M. Schwab, Sprecherin

Kölner Neuland e.V.
Dorothea Hohengarten, Vorstand

Querbeet e.V. – Kölner Ehrenamts-Preis 2016
Yana Yo, Organisatorin

BÜRGER für BÄUME
Harald von der Stein, Gründer und Sprecher

BI Bäume in BiOs
Michael Schmitz, Sprecher der Bürgerinitiative

BiK – Baumschutz in Köln
Judith Langer

RhEWe Baumschutz Rheinufer Ensen Westhoven
Martina Boxberg, Initiatorin

NABIS e.V.
Ottmar Lattorf, 1. Vorsitzender

DIE GRÜNE STADT, Düsseldorf
Peter Menke, Vorstand der Stiftung

Förderkreis Rechtsrheinisches Köln e.V.
Bernhard Lob, 1. Vorsitzender
Bruno Odenthal, Beiratsvorsitzender

BI Innerer Grüngürtel am Eifelwall (BIGE)
Erhard Puhl, Sprecher der Bürgerinitiative

STATEMENTS DER ZEICHNER

„Das Kölner Grünsystem stellt durch seine vorbildliche Konzeption wichtige Grundlagen bereit, um Köln auch in Zukunft als attraktive und lebenswerte Stadt zu erhalten und weiterzuentwickeln. Es trägt maßgeblich zur Frischluftversorgung der Millionenmetropole Köln bei. Dass Köln ein Problem mit schadstoffbelasteter Luft hat, dürfte spätestens seit unserer Klage wegen Überschreitung der Grenzwerte von Stickstoffdioxid gegen das Regierungspräsidium Köln auch unter lokalen Politikern bekannt sein. Außerdem leisten die beiden Grüngürtel mit ihren Radialen einen wichtigen Beitrag zur Regulation des Stadtklimas. Sie sind ein wichtiges Lebensraumnetz für zahlreiche heimische Tiere und Pflanzen und stellen nicht zuletzt auch zahlreiche Orte bereit, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wohnungsnah die Möglichkeit für Naturerleben, Freizeitgestaltung und Erholung bieten.Während andere Städte den Wert solcher Standortfaktoren längst erkannt haben, ist Köln gerade dabei, seine einzigartigen Voraussetzungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung kurzfristigen politischen Interessen zu opfern. Nicht nur in Anbetracht des Klimawandels halten wir dies für unverantwortlich und schließen uns der Forderung nach dem Erhalt des Kölner Grünsystems in seiner heutigen Form und Ausdehnung deshalb selbstverständlich an.“

Sascha Müller-Kraenner,
Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.

„Derzeit bilden die Kölner Grüngürtel sowie deren Radialen aufgrund ihrer Ausdehnung und vorbildlichen Anlage als urbanes Grünsystem einen regionalen Grünzug mit überregionaler Bedeutung. Hier vernetzen sich ein Naturschutz- und zahlreiche Landschaftsschutzgebiete, die sich durch einen Wechsel von Wäldern, Alleen, Gärten, offenen Wiesen und Weihern auszeichnen.

Dieses Stadtgrün erbringt im Ballungsraum Köln überlebenswichtige Ökosystem-Leistungen wie Bodenbildung, Immissionsschutz und Regulierung des Stadtklimas. Grüne Korridore arbeiten als unsere ökologische Klimaanlage.

Für den Klimawandel und gegen Emissionen wie Feinstaub oder Stickoxide muss diese Klimaanlage stark gemacht werden, d.h. durch eine Erweiterung der Grüngürtel, der Radialen und deren Vernetzung zum überregionalen Grünsystem.

Die fortschreitende Fragmentierung des Grünsystems durch Bebauung setzt demgegenüber versiegelte und beleuchtete Barrieren und wird vom NABU abgelehnt.“

Prof. Dr. Anna von Mikecz,
Sprecherin für Ökotoxikologie des NABU NRW

„Es wäre interessant herauszufinden, ob Kölns Oberbürgermeisterin Reker die Farbe grün auch außerhalb politischer Ränkespiele wahrnimmt.“

Ulf Soltau
Initiative Gärten des Grauens, Berlin

„Politik auf regionaler Ebene ihre Verantwortung gegenüber den zukünftigen Generationen wahrnimmt. Die Kölner Ortsgruppe von Extinction Rebellion setzt sich für den Erhalt des historischen Kölner Grünsystems ein, weil in zunehmenden Heißzeiten unsere natürlichen, grünen CO2-Speicher von existenzieller Wichtigkeit sind – nicht zuletzt auch als wichtige Filter und Erholungsflächen in einer Stadt, die von Abgasen zu viel und vom Grün zu wenig hat. Wenn wir schon nicht fähig sind, unseren kleinen „Vorgarten“ direkt vor der Haustüre zu pflegen, wie wollen wir es dann schaffen, unser eigentliches Heim, die Erde, gemeinsam in einem lebenswerten Zustand zu erhalten? Mit dem Klimaschutz müssen wir bei uns selber anfangen: In Köln, in Deutschland, in Europa – und von da aus die ganze Welt gewinnen.“

Extinction Rebellion
Köln

»Würde man unsere Stadt als lebendigen Organismus betrachten, wäre das Kölner Grünsystem ein lebenswichtiges Organ. Das System, bestehend aus den beiden Grüngürteln und den verbindenden Radialen, übernimmt gleich mehrere wichtige Funktionen: es kühlt die Stadt, durchlüftet sie, adsorbiert Feinstaub und wirkt sich positiv auf die Psyche der
Städter*innen aus. All dies sind wissenschaftlich gut belegte Fakten.

Der Klimawandel wird das klimatische Regelsystem unserer Stadt schon in den nächsten Jahren hart auf die Probe stellen. Umso wichtiger ist es also, dass wir unseren einzigen Schutzschild nicht zerstören! Das Kölner Grünsystem muss ohne Abstriche erhalten werden; im Zentrum genauso wie an den Rändern!

#ratherseefrei
Plenum der Bürgerinitiative, Köln
 

„Es sollte selbstverständlich sein, dass die Klimakrise auf ein Minimum begrenzt wird. Doch die Realität in der Politik sieht anders aus: Dort beschlossene Klimaschutz-Maßnahmen sind nicht mehr als Augenwischerei. So auch in der Stadt Köln. Im Sommer 2019 wurde hier der Klimanotstand ausgerufen, doch die notwendigen Handlungsschritte bleiben aus.

Das Projekt „Grünsystem Köln“ fordert zu Recht ein Ende der Versieglung, Bebauung und Privatisierung der einzigartigen und historischen Kölner Grünflächen. Wir, als Kölner Ortsgruppe von Ende Gelände, schließen uns der Initiative an und appellieren an die stetig wachsende Stadt Köln: Weniger Flächenverbrauch durch kluge Stadtplanung. Dies beinhaltet den Stopp der Versiegelung von Böden, die Schließung innerstädtischer Baulücken statt der Ausweitung von Einfamilienhaussiedlungen und den Erhalt und Ausbau der relevanten Grünflächen und Frischluftschneisen. Bezahlbarer, ökologischer und guter Wohnraum in lebenswerten Stadtvierteln kann nur von gemeinwohlorientierten oder öffentlichen Trägern, wie der Stadt Köln, umgesetzt werden.“

Ende Gelände Köln
 

„Am 09.07.2019 hat der Rat der Stadt Köln den Klimanotstand mit hoher Priorität ausgerufen. Durch die Dürren der Sommer von 2018 und 2019 wurde das Grünsystem Köln erst geschwächt und in Folge dessen stark geschädigt. 
Die Irreversibilität des Grünsystem Kölns, sowie seine Funktionalität im Bezug auf die Kühlung der Stadt, aber auch die zwingende Notwendigkeit eines klimagerechten und zukunftweisenden Ausbaus ist von der Gesellschaft als Kollektiv noch nicht erfasst worden. Was wir Kölner nun brauchen sind viele helfende Hände unter dem #GießtKölle, um das schlimmste abzuwenden. Aber auch von Seiten der Politik Mut und Entschlossenheit das Notwendige zu tun. Und eine Prise Patriotismus!

#GießtKölle
Ingo Burbach, Initiator#GießtKölle

Weltweit bemühen sich Großstädte darum, eine Renaturierung ihrer zubetonierten Strukturen in die Wege zu leiten. Auch in Köln werden Haus- und Grundstückseigentümer dazu aufgefordert, die Fassaden wieder zu begrünen und versiegelte Flächen aufzubrechen. Wir, der Verein De Jecke Rebelle jrün – bunk – vun aller höchste Zick e.V. versuchen unterdessen in die Herzen und die Köpfe der Menschen „einzubrechen“, um ihnen die Notlage, in der sich unsere Welt befindet, klarzumachen – eine Notlage, die auch schon die Stadt Köln zur Ausrufung des Klimanotstandes veranlasst hat. Mit Sorge verfolgen wir das weltweite Absterben und Abbrennen der Bäume und Wälder durch die zunehmende Trockenheit, während es in unseren Städten immer heißer wird. In solchen Zeiten, muss vor allem auch in urbanen Gebieten mehr Grün geschaffen werden, nicht weniger. Daher drängen wir darauf, dass das Grünsystem der Stadt Köln uns und den nachfolgenden Generationen erhalten bleibt.
 
De Jecke Rebelle
jrün – bunk – vun aller höchste Zick e.V., Köln
 
„Köln ist derzeit ein Museum der Automobil gerechten Stadt. Neubaugebiete wie z.B. entlang der Hildegard-von-Bingen Allee sind ein Alptraum von Beton, Stahl, Teer und Glas. Annähernd die gesamten Flächen wurden versiegelt, Grünbepflanzung wird nur sporadisch eingestreut. In der Kölner Innenstadt herrscht ebenfalls eklatanter Grünmangel. Im Rahmen der anstehenden Verkehrswende Köln hat unsere Stadt durch den Wegfall von KFZ Verkehrsflächen die Riesenchance sich als Klimawandel gerechte Stadt neu zu erfinden. 

ParentsForFuture Köln fordert die Stadt und die von uns gewählten VertreterInnen auf sich dem Zeitalter des Anthropozän  zu stellen. Wir benötigen für eine lebenswerte Stadt mehr Grün- und Wasserflächen. Neben dem Erhalt der Bestandsflächen kann über Projekte wie „essbare Stadt“, „Stadtgrün“ und „grün³“ sowohl in der Fläche als auch in der dritten Dimension viel erreicht werden. 

Durch innovative Nutzung von horizontal wie vertikalen Flächen bei Neuplanung und im Bestand kann Gärtnern und Nahrungsmittelproduktion für die Nahversorgung der Bevölkerung geschaffen werden. Beispiele aus anderen Kommunen zeigen, dass über den Nachhaltigkeitsaspekt hinaus Arbeitsplätze in der Stadt geschaffen werden. 

Neben der Grün- und Wasserflächenerweiterung benötigen wir eine Verkehrswende und eine Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Trägern. Zukünftige Maßnahmen müssen im Einklang miteinander und zum übergeordneten Ziel Klimaschutzkonzept „KölnKlimaAktiv 2020-2030″ gebracht und durchgeführt werden.

„Das Kölner Grünsystem ist das Erbe meines Großvaters. Wenn man die Bürger Kölns fragt, welches das wichtigste Werk meines Großvaters für Köln war, so lautet die Antwort immer: „Der Grüngürtel“ und gemeint ist das Kölner Grünsystem, bestehend aus dem Inneren und dem Äußeren Grüngürtel und den verbindenden Grünzügen. Mein Großvater hätte große Freude zu sehen, wie intensiv sein Werk von den Kölner Bürgern genutzt und geliebt wird. Da Köln über weniger Grün verfügt als vergleichbare Großstädte, müssen wir alles daran setzten, das Erbe meines Großvaters zu erhalten, zu pflegen und auszubauen.“

Parents for Future Köln

„Im Kampf gegen den Menschen gemachten Klimawandel spielen Städte eine entscheidende Rolle. Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt mittlerweile in Städten, 2/3 des globalen Energieverbrauchs mit 70% der Emissionen resultiert aus städtischer Aktivität.

Die zunehmende globale Erwärmung trifft Städte in besonderem Maße: durch die Bebauung entstehen im urbanen Raum Hitzeinseln, die das Leben für die Bevölkerung deutlich erschweren. Köln ist im Vergleich zu anderen Städten schlecht aufgestellt. 
Es fehlt schlicht an grüner und blauer Infrastruktur. Erhalt und Ausbau von Grün- und Wasserflächen muss für die Klimawandel gerechte Metropole Köln oberste Priorität bleiben. 

#KoelleForFuture unterstützt gruensystem.koeln und fordert sowohl unsere politisch gewählten VertreterInnen und die Stadt Köln auf, unser Grünsystem gemäß der Charta Grüngürtel zu erhalten und für die Zukunft auszubauen. „

#KoelleForFuture

„Innerer sowie äußerer Grüngürtel erfüllen wichtige Funktionen für die Großstadt Köln: Lebensraum für Flora und Fauna, Biotopvernetzung, vielfältige ökosystemare Leistungen, Naherholung. Die Liste ließe sich sicher noch fortführen.
Die Bebauung der Grüngürtel in jedweder Form verbietet sich schon aus Gründen des Schutzes in Köln lebender Menschen. Verfügbarkeit von Wohnraum und gewerblichen Flächen stehen bei den städtebaulichen Planungen der Stadt im Vordergrund. Um aber ein gesundes Wohnen zu gewährleisten, sind auch grüne Freiflächen von besonderer Bedeutung.

Gerade die jüngsten Skandale rund um die Schadstoff-Belastungen in deutschen Städten zeigen die Wichtigkeit der Kölner Grünanlagen. Sie sind für viele Kölner die einzige Möglichkeit, in Wohnortnähe für eine kurze Zeit des Tages den Giftbelastungen zu entfliehen. Daher ist der Sicherung dieser Flächen zur freien Nutzung durch eine wachsende Bevölkerungszahl als zentraler Bestandteil der gesundheitlichen Daseinsvorsorge absoluter Vorrang vor allen anderen Interessen zu geben.“

Gabriele Falk
BUND, Kreisgruppe Köln

„Bereits seit Inkrafttreten der Landesverfassung NRW im Jahr 1950 heißt es dort in Artikel 29, dass das Kleingartenwesen zu fördern ist. Als einziges Bundesland hat NRW eine solche Förderung in seiner Verfassung. Dem Kleingartenwesen kommt damit ein besonderer Stellenwert zu, der bei allen Bauvorhaben zu berücksichtigen ist. Dies gilt insbesondere für die hsitorischen Kleingärten, die in den 1920er Jahren unter Konrad Adenauer entstanden sind. Als Teil des Öffentlichen Grüns partizipieren nicht nur die über 13.000 Kleingärtner und deren Familien von den kleinen Gärten, sondern auch alle anderen erholungssuchenden Bürger der Stadt. Dies gilt es zu bewahren und zu verteidigen!“

Armin Wirth, Vorsitzender
Kreisverband Kölner Gartenfreunde e.V.

„Der Regionalverband des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, dessen Vorsitzende ich bin, sieht die Notwendigkeit, in Köln möglichst viele Wohnungen zu schaffen. Dabei werden sicher auch einzelne Gärten und Wiesen bebaut werden müssen. Davon sollten aber auf jeden Fall diejenigen Flächen ausgenommen werden müssen, die unter Landschaftsschutz stehen; sie sind für den Rheinischen Verein besonders schützenswert. In gleicher Weise dürfen diese wesentlichen Teile dieses Kölner Grüns, der Innere und Äußere Grüngürtel und einzelne Teile der Radialen, die unter Denkmalschutz stehen, in keinem Fall angetastet werden. Um dies zu unterstreichen habe ich den offenen Brief unterzeichnet.“

Prof. Dr. Barbara Schock-Werner,
Vorsitzende des Regionalverbandes Köln beim RVDL

„Köln besitzt nicht nur den Dom und die romanischen Kirchen, sondern auch die das Stadtbild strukturierenden Grüngürtel. Diese Grünbereiche bilden eine Einheit mit den Radialen und alle zusammen das Kölner Grünsystem. Wie die Kirchen gehört dieses Grünnetz zu den weltweit einzigartigen und weltbekannten Charakteristika der Stadt Köln.
Da ich bereits in den 1970er Jahren von der Fritz Thyssen Stiftung den Forschungsauftrag erhielt, diese schon damals gefährdeten Grüngürtel zu erfassen, weiß ich seit meiner Ausarbeitung über dieses grüne Netz um dessen außerordentlich bedeutenden Wert. Als langjährige stellvertretende Stadtkonservatorin möchte ich zudem die Gestaltungsqualitäten dieser Grünbereiche nicht unerwähnt lassen. Historische, künstlerische und städtebauliche Argumente liegen dafür vor. Die Planung und der von Anfang an vorgesehene weite Umfang kennzeichnet die Gestalt dieses ungewöhnlichen, die Stadt bis zum Stadtkern belüftenden Grüns. Gerade diese Weiträumigkeit der Anlage birgt die Gefahr in sich, Teile zu entfremden und somit die Besonderheit der Kölner grünen Stadtgliederung nicht nur zu beeinträchtigen und zu schmälern, sondern schließlich zu zerstören.

Mit meiner Unterzeichnung möchte ich darauf hinweisen, das Grünsystem als Ganzes zu bewahren, nicht auch nur Teilbereiche umzunutzen und damit das Kölner Grün, das einmalige Geschenk an die Kölner Bevölkerung während der 1920er Jahre zu vernichten.“

Dr. Henriette Meynen, Initiative Stadtoasen Köln

„Im April haben über 100 Kölner Bürgerinnen und Bürger auf der Gründungsveranstaltung der Bürgerinitiative GRÜNE LUNGE KÖLN das Anliegen der Stadt, landschafts- und denkmalgeschützte Kleingarten-Flächen im Inneren Grüngürtel für den Wohnungsbau zu sondieren, als Tabubruch empfunden. Die daraufhin gestartete Petition zur Rettung des Inneren Grüngürtels erreichte 20.685 Unterschriften. Schnell wurde klar: Die GRÜNE LUNGE KÖLN ist nur eine der betroffenen Initiativen, der Nördliche Innere Grüngürtel nur eine der bedrohten Flächen im Kölner Grünsystem. Es herrscht große Sorge bei Experten und Bürgern. Dem Offenen Brief an die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln haben sich mittlerweile 43 Verbände, Vereine und Initiativen angeschlossen, hinter denen mehr als 170.000 Mitglieder und Unterstützer stehen. Die Zeichner möchten ein stärkeres Bewusstsein schaffen für das visionäre Kölner Grünsystem und einen besonderen Schutz erreichen. Hierzu haben wir einen interdisziplinären GrünDialog angestoßen.“

Barbara Burg
Sprecherin der Bürgerinitiative GRÜNE LUNGE KÖLN

„Die Vision von Fritz Encke war, der Großstadtbevölkerung zur Erbauung, zur Erhaltung ihrer Gesundheit und zu ihrer Belehrung ohne Ansehen ihres sozialen Standes in fußläufiger Entfernung Zugang zur Natur zu gewähren. Angesichts der zunehmenden Bebauung und der Ausweitung der Städte nimmt die Notwendigkeit, bestehende Grünflächen zu erhalten und weitere unbefestigte und unbebaute Grünanlagen zu schaffen, erheblich zu. Besonders Kinder und ältere Menschen sind darauf angewiesen, in erreichbarer Nähe ihrer Wohnungen Waldungen, Wiesen, Gärten und Parkanlagen vorzufinden.“

Familie Encke, Nachfahren des Gartenbaudirektors Fritz Encke
Nadja Encke, Dr. Dag Encke, Kirsten Encke, Björn Encke, Karin-Bettina Encke, Walther Lehnert, Sophie Lehnert

„Die Bürgerinitiative „Grüngürtel für Alle“, die sich mit mehr als 18.000 Unterstützern dagegen wehrt, dass dem Begehren des 1. FC Köln stattgegeben wird, im denkmal- und landschaftsgeschützten Grüngürtel ein riesiges Leistungszentrum und drei eingezäunte Kunstrasenplätze mit Flutlichtanlagen neben dem Geißbockheim zu bauen, unterstützt den Offenen Brief, weil genau solche Bauprojekte im Grüngürtel dauerhaft verhindert werden müssen. Das Adenauersche Grüngürtelsystem stellt ein unschätzbar wertvolles kulturelles Erbe dar. Es ist weltweit bekannt. Es wurde der Kölner Bevölkerung in den 1920 er Jahren von einer überaus weitsichtigen Politik geschenkt: zur freien und frei zugänglichen Volkserholung für die Allgemeinheit, als dauerhaft unverzichtbare grüne Lunge für die Gesundheit ihrer Bürger, zur Durchlüftung der Stadt. Es muss in seiner Ganzheit dauerhaft respektiert und bewahrt werden.
Dieses Jahrhundertwerk darf daher weder unter Druck bei kurzfristig eintretenden politischen Herausforderungen und auch nicht auf Druck von Privaten angetastet und zur beliebigen Verfügungsmasse werden. Dazu muss sich die Stadt Köln zum Wohle ihrer Bürgerinnen und Bürger verpflichten.“

Friedmund Skorzenski
Vorstand der Bürgerinitiative Grüngürtel für Alle

„Wir haben im Kölner Westen mit dem Landschaftspark Belvedere den Äußeren Grüngürtel um 300ha erweitert. Wir können es nicht hinnehmen, dass an anderer Stelle das Grün in Köln zerstört wird. Mit besseren Konzepten an heute schon versiegelten Flächen können Wohnungsbau und die notwendige Infrastruktur ermöglicht werden. Die vorhandenen geschützten Grünflächen, egal ob groß oder klein, und die seit Jahren geplanten Grünflächen (wie Grünzug West) sind für alle Kölnerinnen und Kölner, für unsere BesucherInnen und fürs Klima bedeutsam.“

Roland Schüler
Freundes- und Förderkreis Äußerer Grüngürtel Landschaftspark Belvedere

„Initiiert vom damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer geht die Konzeption der Kölner Grüngürtel auf den genialen Stadtplaner und Werkbund-Mitbegründer Fritz Schumacher zurück. Die Grundzüge der Ausgestaltung wurden von dem sozialreformerischen Kölner Gartendirektor Fritz Encke konzipiert. Diesen großen Persönlichkeiten verdankt Köln sein einmaliges Grünsystem. Sie haben schon frühzeitig die heute unverändert aktuellen Aspekte des Stadtklimas und der sozialen Bedeutung von öffentlichen Grünanlagen bedacht. Diese Werte gilt es nun für alle Kölner zu erhalten.“

Ute Becker
Deutscher Werkbund NW

„Die Bürgerinteressengemeinschaft Junkersdorf e.V. setzt sich seit mehr als 30 Jahren gegen jegliche Bebauung im Kölner Grüngürtel und im Grünzug West ein. Der Grüngürtel, ein Geschenk Konrad Adenauers an die Kölner Bevölkerung, ist als kulturelles Erbe und „Grüne Lunge“ unverzichtbar und unantastbar! Der sich daran anschließende Grünzug West ist seit Jahrzehnten als Ausgleich zur massiven Belastung der umliegenden Gewerbegebiete, als Frischluftschneise und Naherholungs-Möglichkeit für die umliegende verdichtete Wohnbebauung geschaffen worden. Aus dem 2. Klimawandelbericht des Landesumweltamtes geht eindeutig hervor, dass die Folgen des Klimawandels in NRW immer stärker spürbar werden. Vor diesem Hintergrund ist eine Vernichtung von Grünflächen ein Frevel gegen die zukünftige Daseinsvorsorge!“

Astrid Franzen
Bürgerinteressengemeinschaft Junkersdorf e.V.

„Mein Arzt, der Baum: Nach aktuellem Stand der Wissenschaft tragen Aufenthalte im Wald oder im Grünen zur körperlichen Erholung und Regeneration, zur Stärkung der Immunabwehr und zur Verbesserung der Schlafqualität bei.

Die Ergebnisse von weltweiten Studien sind frappierend: die Stressminderung schon nach wenigen Minuten im Wald oder im Grünen drückt sich durch die Senkung von Puls, Blutdruck und Muskelspannung aus, gleichzeitig verringert sich der Ausstoß des Stresshormons Kortisol, während die Stimmungshormone Serotonin und Dopamin vermehrt ausgeschüttet werden. Eine japanische Studie konnte kürzlich zeigen, dass der Abfall des Stresshormons Kortisol bei einem Spaziergang in bewaldeter Landschaft 16 % stärker ist als bei einer Runde durch eine städtische Umgebung.

1984 zeigte eine Studie, dass Patienten in Krankenhauszimmern mit Blick ins Grüne schneller genesen als Leidensgenossen, durch deren Fenster grauer Beton zu sehen ist.

Welche Dosis vom Therapeutikum Wald braucht es, um eine erste Wirkung zu spüren? Allein ein fünfminütiger visueller Kontakt mit Bäumen kann Blutdruck und Muskelspannung nachweislich senken, so der derzeitige Stand der Forschung. Wer also auf natürliche Art vorbeugen will, sollte lieber regelmäßig statt ausgiebig ins Grüne gehen, also lieber jeden Tag in den Park um die Ecke, als am Wochenende raus aufs Land fahren.

So können wir nur hoffen, dass die Stadt Köln mit ihrer Wohnungsbauoffensive nicht all die kleinen Parks und Grünflächen „um die Ecke“ vernichtet, so dass wir Kölner/innen auch in Zukunft ohne große Mühe unsere Gesundheit und Lebensqualität erhalten können.“Fakten entnommen aus „Deutsches Ärzteblatt“

Regina Bechberger, 1. Vorsitzende GRÜNE LUNGE RENNBAHN e.V.

„Der Grüngürtel und seine Ausleger sind die Lunge unserer Stadt, Erholungsräume, Freizeitflächen für die gesamte Bevölkerung, Sport- und Spielflächen für alle Kinder, sichere Verbindungswege für Radfahrer/innen, und, und, und.

Durch den Stadtbezirk Nippes läuft eine der historischen Grünradialen von Fritz Schumacher. Ausgehend vom Fort X im Agnesviertel sind Innerer und Äußerer Grüngürtel hier durch ein Band von Parkanlagen, z.B dem Nordpark und der Pferderennbahn miteinander verbunden. Mit dem Ausbau des Gürtels als Ringstraße von Mauenheim bis Mülheim wollen politische Kräfte immer noch diese Grünradiale durchtrennen und das Grün an der Gürteltrasse und den gesamten Nordpark opfern, um mit Konzepten von vorvorgestern dem Autoverkehr den Vorrang zu geben.

Wir sollten aber auf die fortschrittlichen Stadtentwickler europäischer Großstädte hören. Das heißt Erhalt des Grüngürtels, groß denken beim notwendigen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, Verkehrsberuhigung in besonders belasteten Stadtteilen (wie z.B. Mauenheim, Weidenpesch, Nippes und Ehrenfeld), Investitionen in ein sicheres Radwegenetz und Reduzierung des Autoverkehrs im innerstädtischen Bereich auf das notwendige Maß. Eine jünger werdende und aufstrebende Stadt wie Köln braucht Natur im Stadtgebiet. Den Sünden der Vergangenheit wollen wir die Visionen einer lebenswerteren Großstadt entgegen setzen, in der zusammenhängende Grünflächen nicht durch Autotrassen zerstört werden.“

Günter Isemeyer
Bürgerinitiative Stoppt den Gürtel

„Dass Köln als wachsende Stadt nicht nach außen sondern durch Innenverdichtung wachsen will, ist gut im Sinne des Bundesziels, die Flächenversiegelung zu reduzieren. Aber auf Kosten von fußläufig erreichbaren Grünflächen, die zudem als Lebensräume für Tiere und Pflanzen wertvolle Naturerfahrungsräume geworden sind, darf das nicht geschehen. Freiräume, insbesondere Grün- und Wasserflächen, sind in allen Städten notwendig als Gegenpol zu dem, was Stadt ausmacht: Dichte, Lärm, Versiegelung. Wir plädieren sehr für maßvolle Nachverdichtung und Erhalt der stadtbildprägenden Grünflächen Kölns.“

Peter Menke
Vorstand der Stiftung DIE GRÜNE STADT

„Das Thema „Grüngürtel um Köln“ ist uns immer wichtig gewesen. So war es für uns selbstverständlich, beim „Masterplan Grün“ mitzuwirken, um den Grüngürtel zu optimieren. Dabei ist es unsere Pflicht im rrh. Köln, aus gesamtstädtischer Sicht auf den Erhalt der Frischluftschneisen zu achten! Dies steht begreiflichweise konträr zu den Absichten, Wohnungsbau zu forcieren. Deshalb rufen wir dazu auf, zunächst die Baulücken und verlassenen Industriebrachen dafür zu nutzen. Wir im rrh. Köln wissen den Grüngürtel zu schätzen. Seit mindestens 150 Jahren dienen Teile im rrh. Köln als Naherholungsgebiet, was an den Endhaltestellen der rrh. KVB-Strecken abgelesen werden kann. Unser Gremberger Wäldchen ist urkundlich nachgewiesen älter als 1000 Jahre. Wir wissen, was wir an unserem Grüngürtel haben! Dreimal wurde er uns empfindlich beschnitten: durch das Autobahndreieck Gremberg, den Bau des Autobahnkreuzes Köln-Ost und durch die Platzierung der AXA-Hauptverwaltung mitten in unsere Felder. Das reicht!“

Bernhard Lob, 1. Vorsitzender und Bruno Odenthal, Beiratsvorsitzender
Förderkreis Rechtsrheinisches Köln e.V.