Das Grünsystem zeichnet sich durch eine vielfältige grüne Infrastruktur aus. Seine Vernetzung ermöglicht grüne Korridore bis in die Innenstadt und fördert den Artenreichtum, den Klimaschutz sowie die Luftqualität im Ballungsraum Köln. Die großzügigen Wiesen sind als urbanes Dauergrünland zu betrachten, die entsprechende Ökosystemleistungen erbringen. So speichert ein Hektar Wiese im Jahr ca. 9 Tonnen des Klimagases CO2. Auch der Wasserhaushalt wird positiv reguliert. Niederschläge können in das Erdreich versickern und tragen zur Grundwasserbildung bei. Gleichzeitig sorgt die Verdunstungskühle für ein angenehmes Mikroklima.
Wertvolle Ökosystemleistungen werden auch von den großkronigen Bäumen und dem wegeflankierenden Begleitgrün der oft waldartig angelegten Stadtparks, der Friedhöfe, Alleen und Kleingärten erbracht. Sie liefern in den Sommermonaten kühlenden Schatten, verbessern die Luft durch Sauerstoffproduktion und vermindern Luftschadstoffe. Eine Hecke an einer stark befahrenen Straße vermindert den Schadstoff Feinstaub in der angrenzenden Wohnbebauung um 50 %. Die schlechte Luftqualität stellt nicht nur in den Ballungsräumen Chinas und Indiens aktuell eine Bedrohung dar, sondern führt auch in Deutschland / Köln zu vorzeitigen Todesfällen, die es unbedingt zu vermeiden gilt. Bestandsschutz und Erweiterung der grünen Infrastruktur ist die ökologisch wertvollste Variante und geeignet, die Lebensgrundlagen zu sichern.
Dieser Zusammenhang hat bereits im Schutzziel des Landschaftsplans von 1991 Berücksichtigung gefunden. – Dagegen sind Ausgleichmaßnahmen aufgrund der geringen Ökosystemleistungen von Neupflanzungen als Antwort auf beides, den Klimawandel und die Gesundheit der Stadtbevölkerung weitestgehend ungeeignet. – Der Erhalt und die Erweiterung des Kölner Grünsystems ist die beste Maßnahme für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu einer klimawandel-resilienten, lebenswerten Metropole.