Nutzgärten im Grünsystem. Kleingärten in Sülz mit dem Zugang Hermeskeiler Straße

Nutzgärten im Grünsystem. Kleingärten in Sülz mit dem Zugang Hermeskeiler Straße

Nutzgärten im Grünsystem. Kleingärten in Sülz mit dem Zugang Hermeskeiler Straße

Referent: Dr. Utz Ingo Küpper, Andrea Eßfeld 

Auf dem Gelände einer Ringofenziegelei südwestlich des Äußeren Grüngürtels in Sülz entstand nach den Planungen des Städtebauers Fritz Schumacher in den 1920er Jahren eine große Kleingartenanlage, die heute von 500 Pächtern des KGV Lindenthal e.V. und des KGV Kletterrose e.V. genutzt wird. Sie wurde als Bindeglied zwischen niedriger Sülzer Bebauung, dem Beethovenpark und der direkt angrenzenden Volksparkanlage Grüngürtel konzipiert. Bis heute sind unter den Pächtern aufgrund der guten Anbindung durch den ÖPNV (Bus Deckstein zum Neumarkt und Straßenbahn Sülz-Stadtmitte-Königsforst) auch viele Innenstadtbewohner vertreten, die gerne auch von hier aus den Grüngürtel nutzen.

Die 30 Teilnehmer der Führung studierten die Lage der Anlage und ihre strenge Gliederung. Auf dem Hauptweg der Anlage, dem Aquarienweg, wurde die Gruppe von Andrea Eßfeld begrüßt, die über die Notwendigkeit von naturnahen Hecken und ihrer behutsamen Pflege referierte. Eine von ihr an dieser Stelle angelegte naturnahe Hecke ist Futterkammer und Heimat für zahlreiche heimische Insekten, Vögel und Tiere. Allerdings wurde ihr von der Stadt Köln die Patenschaft für die Hecke entzogen. Hintergrund hierfür ist der Einspruch des Kleingartenvorstands des KGV-Kletterrose, dass laut Satzung die Höhe von Hecken zwischen den Gärten und Wegen maximal 1,25 Meter betragen darf. Mehr Informationen finden Sie hier!

Kopfschüttelnd machten sich die Teilnehmer zu einer weiteren Besonderheit inmitten der Kleingärten auf: ein kleiner Hügel. Sein Untergrund besteht aus den Trümmern des 1921 geschleiften Artillerie-Raums 56. Rund um diesen Hügel befand sich bis 1990 der „Sülzer Zoo“, in dem neben zahlreichen Vögeln, Fischen und kleineren Tieren wie Dachs, Affe, Dohle und Turmfalke sogar ein ausgewachsener Braunbär unter wenig artgerechten Bedingungen lebte. Der Trümmerhügel war von 18 Bergziegen bevölkert. Heute ist das Gelände zum Naturlehrpfad umgestaltet.

Ein Teil der Teilnehmer machte sich abschliessend auf den Weg zur Gleueler Wiese um sich über ihre Bedrohung durch Sportplatzversiegelungen des 1. FC Köln zu informieren.

Wir danken allen Referenten, auch den spontanen Rednern, für ihren ehrenamtlichen Einsatz und Andrea Eßfeld zusätzlich für Kaffee und Kuchen!